Sanitäter und Feuerwehrleute werden neuerdings bei der Arbeit angegriffen. Verständlich. Nur weil wieder ein Idiot sich oder anderen das Leben nehmen will, kommt man nicht rechtzeitig zum Anpfiff vom BVB.
Die Bahn bietet auch keinen Ausweg. Da gibt´s genauso und ständig Schäden an Technik, Personen undsoweiter. Stundenlang sind Strecken gesperrt, während man zwei Kilometer vor Köln seiner Freiheit beraubt wird, bis der Baumarkt definitiv zu ist. Im Zug kommt erschwerend das verstockte Personal hinzu. Die bügeln Beschwerden einfach ab, verweisen auf Formulare und Vorschriften. Man könnte wirklich seine gute Erziehung vergessen.
Bin ich mit meinem teuren Grillgut denn gar nichts mehr wert? Sogar die Postbank hat die Werbung „Unterm Strich zähl‘ ich“ ersetzt nach der Finanzkrise vor 10 Jahren. Jetzt wird vage gefaselt von „Eine Bank fürs Leben“. Was soll das denn bitteschön sein? Das Leben ist doch kein Park mit dem passenden Sitzmöbel zum Ausruhen für jedermann. Das Leben ist eine knallharte Bruchlandung, Bruchrechnung meine ich. (Bei der ewigen Gängelei durch Uniformierte kommt man ganz durcheinander.)
Ihr ahnt es, es geht mir um das höchste Gut in der westlichen Welt: die Freiheit. Damit stehe ich in der Tradition der 68er. Jawoll Kameraden. Das ist jetzt weit hergeholt, ich meine ausgeholt. Geschichtsschreibung ist eine Langzeitstudie zum Nachhall der Vergangenheit. Der Neandertaler lebt ja auch in mir weiter. Meine Frau kann das bestätigen.
68 war vor 50 Jahren. Damals war manches unappetitlich, aber einige Gleichungen gelten bis heute, finde ich: privat gleich politisch, Widerstand gleich Pflicht zum Beispiel. Ein bisschen Zivilcourage im rechten Moment und auf der Standspur rechts am Unfall vorbei. Ein wenig Übermut im Alltag wagen und spielerisch mit Fahrrad und Kaffee bei rot drüber. Das hat anarchische Qualität und ist Freiheit in Reinform.
Marx fand Anarchie blöd, soweit ich weiß. Sein Geburtstag ist aber auch schon 200 Jahre her. Inzwischen ist viel passiert. Die da oben gibt es immer noch. Und denen zeig´ ich´s: Ich blinke, wann ich will. Unterm Strich zähl´ nämlich ich. Und das kann nie eine Null sein.
Foto Sylvia: Ria und Susanne auf Bank in Graz
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